Minggu, 12 Mei 2013

Ebook Gier: Ein Unterhaltungsroman, by Elfriede Jelinek

Ebook Gier: Ein Unterhaltungsroman, by Elfriede Jelinek

Return, Führer, die nicht nur das Gerät oder Art und Weise aber auch ein wahrer Freund wird. Was für ein guter Freund? Wenn Sie keine Kumpels in der einsamen, wenn Sie etwas begleiten Sie benötigen in der Nacht, wenn es vor ruht, wenn Sie wirklich so müde fühlen, wenn die Listen wartet, kann als echter Kumpel mit Ihnen eine Publikation kommen. Neben seiner Rolle als die Wahrheit enger Freunde in dieser Seite zu wirklich vorschlagen, wird sicherlich die Gier: Ein Unterhaltungsroman, By Elfriede Jelinek

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Gier: Ein Unterhaltungsroman, by Elfriede Jelinek

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Elfriede JelinekElfriede Jelinek, 1946 geboren, hat für ihr literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Franz-Kafka-Literaturpreis. 2004 wurde ihr der Nobelpreis für Literatur verliehen.Ihr Theaterstück „Winterreise“ (2011) zählt mit bisher über 20 Inszenierungen zu den meistgespielten deutschsprachigen Stücken der letzten Jahre.

Produktinformation

Taschenbuch: 464 Seiten

Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 6. (2. Januar 2002)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 9783499231315

ISBN-13: 978-3499231315

ASIN: 349923131X

Größe und/oder Gewicht:

12,1 x 2,5 x 19 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

2.9 von 5 Sternen

14 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

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Ich habe es probiert: die ersten 100 Seiten gelesen; dann die letzten 100 Seiten gelesen; dann die mittleren 100 Seiten gelesen; dann noch einmal das Ende; dann wild in den noch offenen Teilen; zurück zum Anfang. Nun aber diese 9.95 Euro schwere Gewißheit: diese Autorin ist in ihrer großen Unfähigkeit universell begabt.Manch einer mag es ja als Stilmittel betrachten, wenn man auf den ersten 68 Seiten 125 Mal das Wort "Frau" benutzt. "Im Grunde spricht diese Frau immer nur über sich, und dieser eine, der ihr zuhört, kann seinerseits mit niemand anderen sprechen," (S. 63) Diese Selbstbekenntnis der Autorin reicht mir hingegen aus, darin kein Stilmittel zu sehen, sondern ein eitles Selbstbetrachten der Elfriede Jelinek. Liegt darin vielleicht das Geheimnis dieser österreichischen Autorin, sich so stark um sich selbst zu drehen, dass daraus eine Art Lesegravitation entsteht, eine Art Schwarzes Loch des Geschmacks und der Vernunft? "Ich fülle die Zwischenzeit mit meinem unergiebigen Gesang." (S. 13) Wenigstens ist die Autorin ehrlich zu sich und der Leserwelt: Unergiebigkeit ist das Motte dieses gar nicht unterhaltsamen Romans.Fantasie ist zwischen den Menschen sicher so ungleich verteilt wie das Körpergewicht. Ich habe daher Verständnis dafür, wenn man Orte in einem Roman etwas ausführlicher beschreibt, um auch dem Leser einen Zugang zu verschaffen, der sonst eher fernsehgeprägt ist. Wenn man aber am Anfang von Kapitel 2 über rund 30 Seiten einen Bergsee redundant beschreibt, dann möchte man der Autorin leidenschaftlich diesen einen Teilsatz zurufen: "Also es ist halt Wasser [..]" (S. 79) Niemand braucht jemanden, der auf einem betrachteten Foto draufzeigt und sagt "schau dies ist ein Baum".Aber vielleicht ist dieses infantile Verständnis der eigenen Leserschaft auch das arrogante Grundmotiv der Elfriede Jelinek. Jedenfalls erkläre ich mir so diese menschenherabsetzende Sprache, wenn es ca. alle drei Seiten um Erotik und Geschlechtlichkeit geht. Beisiel gefällig? "Geht das Loch wieder zu oder ist es immer noch weit aufgerissen wie ein schreiender Mund, weil es nicht mehr daran gewöhnt ist, genagelt, achtlos hingeworfen und nicht einmal anständig zugespachtelt zu werden?" (S. 46) Rütli Schule lässt grüßen!Schier zur Verzweiflung an diesem Krimi ohne Spannungskurve - weil Täter und Tat gleich am Anfang benannt werden und es hier auch nicht um die Erkennung und Aufdeckung der Täterschaft geht - haben mich aber die ellenlangen und zusammenhangslosen Nebenmeinungen der Autorin zu Kirche, Urlaub und so weiter. Mit etwas Ritalin wäre vielleicht ein Roter Faden zu erkennen gewesen.Gut, ich gebe es mit dieser negativen Kritik zu, die Autorin kennt die Natur der Leute. "Menschen wachsen aus ihren Ansprüchen heraus und sind so dumm, zu Gewaltsamkeit zu neigen, wenn sie neue haben." (S. 32) Das ändert jedoch nichts an der Unlesbarkeit dieses Buches.PS: mit "Gier" hat die Geschichte nebenbei nichts zu tun. "Not" wäre ein besserer Titel gewesen.

Elfriede Jelinek erzählt von Tagen in der Steiermark, vom Leben und Sterben, von Menschen und Verhältnissen: das Böse ist immer und überall. Die Autorin findet immer noch einen Schwenk, um einen neuen, anderen Blick auf Beziehungen zu werfen; Männer als rücksichtslose, gierige Monster darzustellen; junge und alte Frauen als abhängig Liebende zu brandmarken. Insgesamt spannend, breit angelegt, tiefenphilosophisch und trotzdem schwierig zu lesen.Nach der Hälfte des Buches kreist die Autorin nur noch um ein nicht vorhandenes Zielobjekt, ohne wirklich Neues zu erzählen. Ob sie ihr Grundthema: "Alle wollen immer nur mehr, egal wovon." zu wörtlich genommen hat? Oder hat sie sich auf der Suche nach dem inneren Zuhause und ersehnter wahnsinniger Geborgenheit völlig verirrt?

Wenn man den Sprachraum Jelinek betritt, sollte man keinesfalls unbewaffnet sein. Unbedingt vonnoeten sind Axt, Machete, Messer, Schere und Skalpell. Man braucht sie alle dringend, um sich den Weg aufzuhacken, durchzuschlagen, loszuschneiden, freizulegen und wegzusezieren. Bisweilen braucht es sogar Spitzhacke und Schaufel, ja sogar einen Bagger... naja... mindestens aber eine Schubkarre. Warum das alles? Ganz einfach: um den Weg freizubekommen, auch die Sicht und vor allem die Gedanken. Um das ganze Geroell, den Schutt und das Dickicht, den geradezu Urwald an Bildern, Lautmalereien, Sprachungetuemen, ploetzlichen Ideen, abschweifenden Gedanken, irrefuehrenden und unsinnigen Saetzen wegzuschaffen. Nur dann wird es moeglich an die Handlung vorzustossen (aber brauchen wir die eigentlich?). All die Meter an fester Masse, die um die Handlung angelegt sind, sie festzurren, vollkleistern, verstopfen und abdichten ... sie muessen alle weg. Ein fuer alle mal.Im Grunde ist die Geschichte selbst eigentlich sehr schnell erzaehlt: der Dorfpolizist Kurt Janisch hat es auf die Frauen, und insbesondere auf ihren Besitz abgesehen. Und eine besonders Desillusionierte, aus dem fernen Wien uebergesiedelte hat er sich ausgesucht und ihr Haus ins Visier genommen. Das will er haben - und dazu muss er aber ersteinmal die Besitzerin, die Gerti, nehmen. Sie laesst sich auch sehr gerne von ihm nehmen, in allen Positionen - manche davon gefallen ihr, manche aber nicht so sehr, aber egal, Hauptsache er ist bei ihr; ist er doch ein Prachtexemplar, der Herr Gendarm: "Der Schwanz steht dem Mann, den Sie hier sehen, immer noch, das tut er fast immer, super! (...)". Allerdings hat er aber auch noch eine andere, viel juengere, die Gabi,, die ihm auch viel Spass bereitet, sogar sehr viel mehr (und die Gerti weiss von ihr), allerdings wird sie ihm eine arge Last im Laufe der Zeit. Und so wird die Gabi eines Tages im See aufgetrieben gefunden und der Hausbesitzerin kommen da so einige unschoene Gedanken.Dies ist die Kriminalgeschichte, relativ einfach und schnoerkellos. Um sie herum findet sich dann aber auch der ganze Spott und aetzender Sarkasmus den die Jellinek fuer das Leben der Normalbuerger uebrig hat, wie etwa: "Alpine Hochdruckvillen mit vorgefertigten und festgestellten Rundumbalkons, beladen mit Fuhren von Begonien und Geranien, von denen das Haus nur so karfunkelt, bitte einen Blitz hineinschleudern, Gott, eine staerkere Ladung davon, damit etwas Schoeneres in uns traeumen kann, gar nicht hier gewesen zu sein! Bitte, dieser Eindruck in mir muss sofort wieder ausgeloescht werden."So muss der Leser nicht nur viel Geduld und Arbeit; er muss noch viel mehr Ausdauer und Kraft aufbringen und oefter als selten zum Abrissarbeiter werden (vielleicht ist auch eine Abrissbirne zweckmaessig?); noch mehr aber zum Chirurgen, oder Zahnarzt, oder Leichenbeschauer, der alles freilegen und dann unverbaut d'raufschauen kann. All das verlangt sie einem ab, die Elfriede. Vollen Koerpereinsatz! Fast wie der Janisch selbst muss er arbeiten, der Leser. Wenig Vergnuegen, kaum Zeit zum Luftholen, garaniert keine Verschnaufpause, oder gar eine Brotzeit - garnicht d'ran zu denken. Von Sichzuruecklehnen, Entspannen und Unterhaltenwerden wagt man schon nach dem ersten Satz ueberhaupt nichteinmal mehr zu traeumen. Die Hoffnung muss man fahren lassen, ein nettes Buechlein da zu haben.Die Erzaehlperspektive flechtet dann auch immer wieder Kommentare der Autorin selbst ein, die auch den Sarkasmus sich selbst gegenueber deutlich machen. Kommentare wie: "So eine kleine Eselsbruecke haette ich gebaut, waere mir nicht vorhin der Moertel ausgegangen." Oder auch: "Na gut, steig ich halt mit meinen Fuessen mitten hinein, weil ich sowieso nie aufpasse, wohin ich trete, ich suesse Herrin der Sprache, wenigstens hat die mich lieb, wo ist sie denn jetzt wieder hin? Nicht einmal die kann ich bei mir behalten. Kotz. Wuerg. Hier ein paar Namen, mit denen ich das auch gerne machen wuerde. Die Namen koennen sie sich jetzt dazudenken, es koennte gut Ihrer darunter sein."Mehrerer Anlaeufe kann es schon beduerfen, bis man sich dann vollends darauf eingelassen hat; und anders geht es auch nicht. Man muss sich komplett einlassen auf den ganzen Wust an Sprache. Eigentlich ist sie vielmehr eine Malerin, oder auch Komponistin oder Alchemistin, und ihre materia prima ist die Sprache. Wenn Schriftsteller Sprachkuenstler sind, dann ist die Jelinek eine - und zwar eine der besten. Und das ist es dann, was man zu lesen bekommt. Reine Sprachkunst, die auch irgendwo eine Handlung verbirgt, ganz weit unten, die dann, zu allem Ueberfluss moechte man sagen, noch genauso unertraeglich ist, wie die Sprache aus der sie gebaut, besser: modelliert ist.Jede Seite, jeder Absatz ist vollgestellt damit. Es hoert einfach nicht auf... diese Sprachgewalt, diese Flut an Bildern, diese ploetzlich abspringenden Gedanken, soz. getriggert von einem einzigen Wort, das sie zu Abschweifungen und Figuren animiert wie: "Der Tod ist Menschenlos, menschenlos ist unser Leben davor leider nicht." Und spaeter dann: "(...) denn gerade nach dem Schwierigsten streben wir am meisten, das ist Menschenlos, und am allerliebsten waeren wir alle anderen Menschen los (...)". Manchmal dann, nur aus Gruenden von Syntax and Rhythmus, werden Worte und Wendungen wiederholt oder eingebaut, frei von der Last jeglichen Sinns, nur um den Fluss an Woertern und Wendungen am Fliessen zu halten: "Im letzten Moment. Ich hau auf den Gong. Boing."Dann steht man immer wieder da und fraegt sich: was um alles in der Welt soll ich nur damit anfangen? Zum Beispiel mit dem Baggersee: "Da liegt der Baggersee, ein Standgewaesser, das, wie jedes Wasser, dauernd unter von Gott ausgeuebtem Oberflaechendruck platt daliegt, dunkel und doch offen, vor uns, wie ein unueberblickbarer Wert." So, und jetzt? Was will uns Frau Jelinek damit sagen? Sie scheint eine besondere Affinitaet zum Wasser zu haben, denn das Motiv "Wasser" zieht sich durch den gesamten Roman.Was soll's, so schreibt sie eben, und scheint aber bisweilen auch selber ihre Zweifel zu haben, was sie da gerade schreibt: "(...) was wollte ich eigentlich damit sagen? Egal, ich sage es lieber nicht, denn ich wuerde Seiten dafuer brauchen, die mir dann im Leben gewiss fehlen werden, und zwar die schoeneren Seiten."So oder so aehnlich geht es dann munter weiter, bis zum bitteren Ende. Wenn es einen zeitgenoessischen deutschsprachigen Sprachkuenstler gibt, der den Nobelpreis verdient hat, dann gewiss die Jelinek. Es scheint so als befeande sich schlichtweg viel zuviel Material und Ideen im System Jelinek, die bei jedem Gedanken sofort einen weiteren anregen, und dieser wieder einen und so weiter... um endlich alles los zu werden. Der Eindruck ist als muesste sich Jelinek einfach alles aus der Seele schreiben. Vmtl. steht sie morgens auf und faengt an zu schreiben bis spaet in die Nacht, ohne Pause, besessen von Sprache und Formulierungen, Assoziationen und dem Schreiben.Gewiss, eine Erzaehlerin ist sie nicht. Eine schlichte Grundidee genuegt ihr als Anlass ihre Gedankenwelt zu Papier zu bringen. So hat man auch den Eindruck, als haette "Gier" problemlos auf 20 Seiten geschrieben werden koennen, aber auch 200 oder 300 oder 400. Einen Unterschied haette es nicht gemacht. Material zum Fuellen waere ihr auch fuer 2000 Seiten zur Verfuegung gestanden. Ein unendlicher, nicht versiegender Schwall and Sprachgebilden und -figuren. "Gier" ist ein unglaublich originelles Buch. So schoen, vielfaeltig, komplex, wirr, und abgruendig tief kann die deutsche Sprache sein.Andererseits, um ehrlich zu sein, schrammt "Gier" knapp an der Lesbarkeitsgrenze vorbei, d.h. eigentlich ist es unlesbar, und nur aufgrund seiner aussergewoehnlichen Orginalitaet den Aufwand wert. Allerdings konnte ich das Ende des Buches kaum abwarten - weniger wegen der Spannung, als um endlich erloest zu sein von der Buerde des Weiterlesens. Dennoch und nochmal: Elfriede Jelinek ist sicher keine Erzaehlerin, aber eine grosse Kuenstlerin der deutschen Sprache. Wer ausser Elfriede Jelinek kann so schreiben? Klare 5 Sterne fuer dieses Feuerwerk an kruden Gedanken und unglaublicher, ueberbordender ja rausplatzender Phantasie und Sprachwitz.

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